Wie eine 8 Jährige, Programmierende Grundschülerin die Zukunft Deutschlands retten wird

Die Pädagogische Kernschmelze

Nun sind wir schon eine Weile mit unserem Projekt “Programmieren in der Grundschule” unterwegs. Dabei haben wir viele Erfolge und einige Misserfolge für uns verbuchen können und müssen. Es geht weiter.  Auch die nächsten Schritte und Aufgaben sind entschieden, die Ziele weiterhin klar. Sind  wir mit unserem Projekt noch mit der Annahme gestartet, dass es grundsätzlich wichtig und richtig ist, für den Einzelnen und die Gesellschaft,  mehr Technologie in die Grundschule zu bringen, sind unsere Erkenntnisse und die Lage  inzwischen deutlich dramatischer. Wenn wir unsere Mädchen nicht mit Programmieren und Informatik in der 3ten und 4ten Klasse begeistern können, ist unser Land m.E. verloren. Warum meinen wir das? Während unseres Projektfortschrittes haben wir beobachten müssen, dass selbst junge, gerade examinierte Lehrerinnen (und damit ‘Digital Natives’) sowohl wenig Begeisterung, als auch wenig Kenntnisse mitbringen, um einen zukünftigen Ausbildungsauftrag “Programmieren in der Grundschule” erfolgreich umsetzen  zu können.

Ursachen

Woran liegt das unseres Erachtens:? Diese heutigen, jungen Lehrerinnen sind in ihrer frühen Kindheit und Jugend nicht mit einer Begeisterung für Technologie “angezündet” worden.  Als diese das erste Mal mit Informatik und Computern in Berührung kamen (üblicherweise in der 6/7ten Klasse), war es aus heutiger Perspektive bereits zu spät. Die Mädchen waren in der Pubertät. Computer und Programmieren waren als etwas verschrien, was “pickelige Nerds” ihr Eigen nannten,  aber nicht coole Mädchen oder Mädchen, die Jungen auf pubertierender Augenhöhe begegnen wollten.  “Der Zug” war damit bereits mit 13 oder 14 Jahren “abgefahren”.  Und da Frauen, und damit diese Mädchen von früher, den Großteil der Pädagogen in den Grundschulen stellen, “fahren wir alle auf einer tödlichen Rolltreppe abwärts”. Junge Mädchen werden nicht begeistert, werden keine begeisterten Lehrerinnen und begeistern wiederum keine jungen Mädchen und Jungen in der Grundschule. Das einfache Warten auf die jungen ‘Digital Natives’ (unsere Hoffnung bisher) wird nicht viel nutzen, so unser Glaube heute.  Der Zufall und das Engagement Einzelner, welches für den früheren Bedarf ausgereicht hat, wird nicht mehr den Bedarf von heute und morgen bedienen können

Maßnahmen

Was heißt das für uns? Wir müssen zwingend diesen negativen Kreislauf unterbrechen! Und das mit zwei Ansätzen: Langfristig – wir begeistern schon in der Grundschule die Mädchen für Informatik, damit die, die auch Grundschullehrerinnen werden, auch begeisterte Computer-Lehrerinnen werden. Kurzfristig – wir gehen in die Lehrerausbildung und versuchen hier mit Aufklärung und Verständnis, die vorhandene, negative Sog-Wirkung abzuschwächen. Unter Umständen auch damit, dass wir die Informatik-Ausbildung und die Pädagogik-Ausbildung über ausgesuchte, freiwillige Veranstaltungen  vernetzen. (Eine kleine “Gemüseorgel” auf Basis Calliope, die wir bei einem letzten Arbeitsessen in unserer “Programmieren-in-der-Grundschule-Taskforce” entwickelt haben und dabei vorhandene Tools in unser Experiment einbezogen haben 🙂 ) Programmieren in der Grundschule ist damit nicht mehr nur ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Schulen, Ländern und Kontinenten, es ist eine Überlebensstrategie. Inzwischen haben wir weitere, interessante Partner gewinnen können, die uns bei unserem Auftrag helfen werden. Gerne jederzeit melden, wenn jemand mit uns zusammen die Menschheit retten will. Wir werden  keine Umweltverschmutzung, keine Mangelernährung, kein Verkehrschaos, keine Flüchtlingskrise in dieser Welt in Zukunft ohne Software verhindern können…wir brauchen diese begeisterten Mädchen!